Zu Besuch an der alten Eibe in Lebach

Zu Besuch an der alten Eibe in Lebach

Reporterin: Simin Sadeghi / Onlinefassung: Raphael Klein   17.05.2024 | 06:00 Uhr

Die alte Eibe in Lebach soll Nationalerbe-Baum werden. Der zweite im Saarland. SR 3 GuMo-Mobil Reporterin Simin Sadeghi schaut sich deshalb den Baum mal genauer an.

Im Saarland gibt es nicht viele sehr alte Bäume. Das liegt daran, dass Holz hier immer schon industriell gebraucht wurde - hauptsächlich für Stahl und Kohle. Deswegen sind Bäume wie die alte Eibe in Lebach selten. Dieser Baum ist nämlich schon so alt, dass selbst die Lebacher gar nicht wissen, seit wann der eigentlich auf dem Hofgut Schloss La Motte steht.

Eine Kommission der Technischen Universität Dresden hat nun den Baum untersucht und will ihn auf die Liste der Nationalerbe-Bäume aufnehmen. Die Feier dazu ist am Pfingstmontag. SR 3 GuMo-Mobil Reporterin Simin Sadeghi ist vorab schon hin gefahren.

Mächtig, mystisch, alt

Die alte Eibe in Lebach (Foto: SR/Simin Sadeghi)

Nicht nur bei Regenwetter ist die alte Eibe in Lebach nicht leicht zu entdecken. Denn von Weitem wirkt sie eher wie ein großer Busch. Das sei aber völlig normal, erklärt Karl-Hubert Brodback, dem das Grundstück gehört. Denn die Eibe wachse nur sehr langsam. Das genaue Alter lasse sich zwar nicht exakt bestimmen, aber man schätzt, dass der Baum zwischen 500 und 700 Jahre alt sein könnte, so Brodback. Manche sprechen sogar von der 1000-jährigen Eibe.

Viele Legenden spinnen sich um den Lebacher Baum. So soll unter der Eibe bei Ritterspielen die Festtafel für die Sieger gestanden haben, erzählt der stolze Baumbesitzer. Für diese mystische Anmutung sorge nicht die weit ausladende Baumkrone, sondern auch der mächtige Stamm mit einem Umfang von 4,2 Metern.

Zurück aus Dornröschenschlaf

Die alte Eibe in Lebach (Foto: SR/Simin Sadeghi)

Die Lebacher lieben jedenfalls ihre alte Eibe. Es gibt sogar einen Rundweg für Spaziergänger.

Dass die alte Eibe nun Nationalerbe werden soll, sei recht überraschend gekommen, erzählen die Brodbacks. Eines Tages hätten plötzlich zwei Herren auf ihrem Hof gestanden. Es stellte sich heraus: Es waren die für die Auszeichnung zuständigen Wissenschaftler der TU Dresden. Die machten dann eine zerstörungsfreie Kernbohrung zur Schätzung des Alters.

Dann musste der lange zugewachsene Baum nochmal herausgeputzt werden. Unterstützung bekamen die Brodbacks dabei vom Lions Club Lebach.


Mehr zur Alten Eibe in Lebach

Alte Eibe Lebach, 2014 (Foto: Ottmar Serf / Stadt Lebach)

Bisher hatte es nur ein einziger Baum im Saarland auf die Liste der Nationalerbe-Bäume in Deutschland geschafft: Eine Eiche in Besseringen im Landkreis Merzig-Wadern. Ab Montag wird auch die Alte Eibe in Lebach offiziell auf dieser Liste zu finden sein.

500 oder sogar 1000 Jahre alt

Eine Kommission der Dendrologischen Gesellschaft hat den Baum dazu ausführlich untersucht und sein Alter auf ca. 500 Jahre geschätzt, andere Quellen gehen sogar von 700 oder gar 1000 Jahren aus. Ziel der Initiative „Nationalerbe Baum“ ist es, ein Bewusstsein für besondere Bäume sowie ihre Erhaltung und Pflege zu schaffen und alte Bäume vor der Abholzung zu schützen.

Um als Nationalerbe-Baum ausgezeichnet zu werden, müssen die Bäume mindestens 400 Jahre als sein und zu den Arten gehören, die bis zu 1000 Jahre alt werden können.

Genaue Herkunft nicht mehr rekonstruierbar

Die Alte Eibe in Lebach steht bereits lange unter Naturdenkmalschutz. Die Baumart zählt laut Stadt zu den ältesten in Europa - kommt heute aber nur noch selten vor. Bei der Lebacher Eibe sei nicht mehr festzustellen, ob sie im 12. Jahrhundert beim Bau des Schlosses gepflanzt wurde, oder ob sie der Rest eines Eibenwaldes an dieser Stelle ist.

Die offizielle Auszeichnung „Nationalerbe Baum“ wird am Montag im Rahmen vom Pfingstfest des Lions Clubs Lebach vergeben.

Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 17.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle


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